Montag, 7. Oktober 2013

Nach Deutschland eingewanderte Tiere

Woher sind wann welche Tiere nach Deutschland eingewandert ?
Wissen in Biologie und Wirtschaft für ihre Allgemeinbildung sowie zum smalltalk.

Heimliche Einwanderer - Wie konnte es zur Einwanderung von Tieren nach Deutschland kommen ?

Nicht alles was an Tieren in Deutschland kreucht und fleucht und sich hemmungslos vermehrt verdanken wir der evolutionären Entwicklung.
Der internationale Warenhandel bot bereits in Zeiten unserer Vorfahren diverse heimliche Reisemöglichkeiten für Tiere von Kontinent zu Kontinent.
Hier sind in der zeitlichen Reihenfolge des Geschehens mal die tierischen "Eindringlinge" aufgelistet.
Die wissenschaftliche Bezeichnung ist "Neozoon" oder "invasiv" für diese Arten.
Ich belasse es auch bei Links und Texten und verzichte auf schlechte Bilder und unqualifizierte Videoschnipsel.
Es gibt auch Pflanzen die erhebliche Auswirkungen auf unsere Natur haben aber die sind in diesem Artikel nicht beschrieben.

Wandermuschel

Die Wandermuschel ist ursprünglich in Südosteuropa beheimatet. Sie kam mit dem aufkommenden Handelsverkehr kurz vor der Industriellen Revolution so um 1825 in Deutschland an.
Die Wandermuschel haftet an Schiffswänden. Die rauhen Oberflächen des Holzes und der organische Untergrund boten ihr besten Halt. Von der Ostseeküste verbreitete sie sich ins Binnenland.  
... mehr zur Wandermuschel
Die Wandermuschel, auch Zebramuschel oder Dreiecksmuschel genannt, gehört zu den Vertretern der Autolamellibranchiata, einer Teilklasse der Klasse der Muscheln.

Messingkäfer

Der Messingkäfer stammt aus dem nördlichen Kleinasien. Um 1840 herum wurde er zusammen mit Rhabarberwurzeln eingeschgleppt. Der kleine Schädling frisst nur Sachen die gut und teuer sind.
Zum Speiseplan des Messingkäfers gehören Lederwaren, Holzwerk und das Isolierwerk elektrischer Leitungen. Früher wurde übrigens die Isolierung von elektrischen Leitungen aus Gummi oder oder aus mehrschichtigem Stoff hergestellt.
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Der Messingkäfer ist ein Käfer aus der Unterfamilie der Diebskäfer.

Reblaus

Die Reblaus wurde ca. 1860 eingeschleppt. Sie kommt aus Nordamerika und wurde auf Weinreben eingeschleppt. Die Reblaus lebt mal auf den Blättern des Weinstocks und mal auf seinen Wurzeln. Damit ist die Schädigung der Rebe vollständig.
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Die Reblaus ist eine Pflanzenlaus aus der Familie der Zwergläuse. Sie ist ein bedeutender Schädling im Weinbau. Auf Grund unterschiedlicher Verhaltensweisen gegenüber den Weinreben vermutet man, dass es verschiedene Arten der Reblaus...

Kartoffelkäfer

Der Kartoffelkäfer kam ca. 1877 aus dem nordamerikanischen Colorado via London und Antwerpen über Westdeutschland nach Westeuropa. Natürlich komfortabel mit dem Schiff.
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Der Kartoffelkäfer ist eine Art aus der Familie der Blattkäfer.

Amerikanischer Krebs - lat. Cambarus limosus

Der Krebs wurde um 1880 aus Nordamerika mit Absicht importiert. Zuerst kam er in den Berliner Raum wo er durch die Spree, die Havel und die Seen ideale Bedingungen fand. Er ist heute auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Frankreich und Polen. Manchmal wird er auch die "Garnele des kleinen Mannes" genannt. Binnenfischer und Köche sind erfreut über sein Erscheinen bei uns.
... mehr zum Amerikanischen Flusskrebs
Krebsarten und die Krebspest in heimischen Gewässern
Ein kurzer Abriß zum Flusskrebs von einem Aquarianer

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Die rechtliche Regulierung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland: Bestandsaufnahme und Bewertung (Schriftenreihe Natur und Recht)

Invasion: Wie fremde Tiere und Pflanzen unsere Welt erobern

Grubenwurm

Der Grubenwurm ist ein Darmschmarotzer. Er kommt aus Italien und wurde durch die Arbeiter die den Gotthardtunnel durch die Alpen errichteten um 1880 eingeschleppt.
... neuzeitl. "Hakenwurm" gennant
Die Hakenwürmer sind eine Familie der Fadenwürmer. Von ihren Arten sind zwei für den Menschen pathogen. Diese sind: Necator americanus und Ancylostoma duodenale. Beide Arten kommen als Parasiten vor und haben keinen Zwischenwirt.

Bisamratte

Die Bisamratte wurde 1906 als nutzbares Pelztier nach Böhmen eingeführt. Hier und da sind dann mal welche aus der Pelztierzucht abgehauen und haben sich ab 1910 in ganz Mitteleuropa ausgebreitet. Die Bisamratte vernichtet, mit Vorliebe, Feldfrüchte und unterwühlt Dämme.
In den frühen 30er Jahren wurden Bisamratten bereits in der tschechischen Republik als Schädling durch gezielte Pistolenschüsse bejagt.
Die Bezeichnung alleine ist schon Tarnung:Es handelt sich hier um die größte lebende Wühlmaus!!  
... mehr zur Bisamratte
Die Bisamratte oder Bisam ist eine ursprünglich ausschließlich in Nordamerika beheimatete Nagetierart, die sich ausgehend von Böhmen und später Frankreich über fast ganz Europa und Asien ausgebreitet und als neue Art etabliert hat. Die...

Wollhandkrabbe

Die Wollhandkrabben wurden in Ballasttanks der großen Ostasienfahrer eingeschleppt. Ab 1910 wurde ihr Auftreten zuerst in der Unterweser und in der Unterelbe registriert.
Der Fischereischädling unterhölt Dämme, hat keine natürlichen Feinde und essen kann man ihn auch nicht.
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Die Chinesische Wollhandkrabbe ist eine ursprünglich in China beheimatete Krabben-Art. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde sie nach Europa eingeschleppt. In der einheimischen Fauna mancher Flüsse hat sich das Tier mittlerweile trotz...

Waschbär - lat. Procyon lotor

Dem Waschbären erging es ähnlich wie der Bisamratte. Der Waschbär stammt ursprünglich auch Nordamerika. Er wurde zur Pelzzucht eingeführt und ist aus Pelztierfarmen in unsere Wälder geflüchtet. Seit Mitte des 20. Jh. ist er sowohl in Nordamerika als auch in Europa auch in Städten zu Hause. Das nachtaktive Raubtier randaliert mit Vorliebe in Mülltonnen. Auch aus Schonsteinanlagen musste man ihn mit Gewalt vertreiben. Er hat keine natürlichen Feinde in Europa.
Seine häufigste Todesursache sind Autounfälle. 
... mehr zum Waschbär
Der Waschbär, auch als Nordamerikanischer Waschbär oder altertümlich als Schupp bezeichnet, ist ein in Nordamerika heimisches mittelgroßes Säugetier. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist er als Neozoon auch auf dem europäischen...

Kontrollen im Warenverkehr sind notwendig

Die Tiere die oben genannt wurden sind recht große und in der Natur gut zu beobachtende Tiere.
Viel gefährlicher sind kleine Lebewesen wie Giftschlangen in Bananenkartons oder stechende Insekten und Würmer in mancher Obstlieferung.
Noch viel gefährlicher für unsere Gesundheit sind die noch kleineren Lebewesen: Schimmelsporen, Bakterien und Viren die i.d.R. eine Umgebung aus organischem Material, gerne irgendwie Eiweißhaltig und ein bischen feucht auch, zum Überleben brauchen.
Schon machen die Kontrollen des Zolls und der Veterinäre Sinn und das Einfuhrverbot für z.B. Fleischwaren in den Koffern von Privatpersonen in die EU hat auf einmal so seine Bedeutung.
Der Zoll gibt Auskunft zum Thema Einfuhr privat

Sonntag, 22. September 2013

Süsskirschen Gelee

Süßkirschen /pixabay
Süsskirschen Gelee geht eigentlich nicht, meinen selbsternannte Küchengurus.
Ich beweise Ihnen das Gegenteil - Hier ist mein Rezept für Süsskirschen Gelee !

Als Selbstversorger und Gartenfan muss man sich bei der Verarbeitung von Obst und Gemüse auch mal etwas einfallen lassen um seine Ernte optimal zu nutzen. Süsskirschen haben den Ruf  "nur zum Essen" da zu sein. Rezepte gibt es wenige. Als Gelee oder Marmelade sind Süsskirschen unüblich. Zusammen mit einigen hochwertigen Zutaten und ein wenig Überlegung und Geschick kann man Süsskirschen Gelee herstellen. Wie´s geht erfahren Sie hier:

Was macht man wenn man Süsskirschen geerntet hat, die einen guten Geschmack haben und die vollreif sind. Zum Verkauf sind sie nicht geeignet. Den Geschmack vollreifer Kirschen mag nicht jeder. Es besteht die Gefahr, das die Kirschen recht schnell schlecht werden. Zum Wegwerfen sind sie zu schade weil die Ernte, speziell auf höheren Bäumen, viel Mühe und Arbeit macht. Also muß ein Rezept her das den Geschmack konserviert und eine spätere sinnvolle Verwendung möglich macht.

Es müssen Zutaten gefunden werden die das Kirscharoma unterstützen.

Nicht alles was Sie einkaufen verbrauchen Sie für meine Rezeptur vollständig.
Hier werden die handelsüblichen Verpackungsgrößen angegeben:
  • 1 kg Rohrzucker (bitte nicht mit braunem Zucker verwechseln) 
  • 1 l Sauerkirschsaft 
  • 2 x 500 g Gelierzucker 3:1 
  • 1 Flasche Wein (Rheinhessen Spätburgunder rose)

Zur Herstellung von Süsskirschen Gelee brauchen Sie 1,5 kg entsteinte Süsskirschen.
Die entsteinten Süsskirschen kommen in einen großen Topf aus Edelstahl. Legen Sie zwei Schichten an und streuen Sie dazwischen und obenauf insgesamt ca. 300 g Rohrzucker. 
Lassen Sie das ganze rd. 1 h ziehen. Nach ca. 50 min einmal vorsichtig umrühren mit dem Holzlöffel.

In der Zeit waschen Sie ihre Gläser mit Twist-Off Deckel. Auch wenn diese, vermeintlich, sauber aussehen.  Auch neue Gläser muß man, in heißem Wasser mit Geschirrspülmittel abspülen, denn sie haben eine dünne Gleitschicht, vermutlich aus Silikonöl oä., damit sie durch die Maschinen in der Herstellung und Verpackung durchlaufen. Beim Herstellen von Marmelade und Gelee muß Sauberkeit herrschen sonst droht Schimmel.

Jetzt erhitzen Sie die Kirschen-Rohrzucker Mischung vorsichtig solange bis Sie im Topf sehen das Saft aus den Kirschen austritt. Etwas umrühren, sonst kann es an den Topfseiten, anlegen.
Nun wird die Hitze vergrößert und die ganze Flasche Wein unter leichtem Rühren dazu gegeben.
Jetzt beginnt es kräftig zu schäumen. ***Es sieht auch nach Chemielabor aus. Wenn der Schaum die Oberkante ihres Topfes erreicht, nehmen Sie die Hitze zurück. Nach ca. 5 min gießen Sie etwa 400 ml Sauerkirschsaft dazu und lassen einmal kurz aufwallen. Nun kosten Sie einmal die Kirschen (Vorsicht, heiß!!). Sie werden feststellen das die Kirschen ihren gesamten Geschmack verloren haben. Die Soße schmeckt dafür um so besser. Logischwerweise heißt das daß die Kirschen aus dem Topf raus müssen. Hängen Sie sie ein großes Kunstoffsieb über eine Schüssel und heben Sie mit einer Kelle alle Kirschen in das Sieb. Gut abtropfen lassen. Das was da noch rauskommt ist reiner Süsskirschsaft. Diesen geben sie wieder in den Topf.
Nun kommt der Endspurt: Hitze leicht erhöhen und dann die zwei Tüten Gelierzucker 3 : 1 langsam einstreuen und rühren.
Hitze halten und rd. 10 min rühren damit sich der Zucker langsam auflösen kann.
Dann langsam die Hitze erhöhen bis es kocht. Zügig den Schaum oben abschöpfen, der schmeckt nicht und macht das Gelee trübe.
ca. 3 min Kochen lassen, dann können Sie mit dem Abfüllen in die Gläser beginnen.
Die Gläser sofort verschließen und auf dem Küchentuch zur Ruhe stellen und Auskühlen lassen.
Später Etiketten anbringen nicht vergessen damit Sie ihre Ernte auseinander halten können.